Peter Grohmanns Wettern der Woche am 22.3.2021
Als Zuhälter wird bei uns gern ein stinknormaler Kuppler bezeichnet - in Österreich klingt das natürlich viel netter: Strizzi, was an Strache erinnert. In der Politik taugen derlei Begriffe wenig. Da spricht man eher von schwarzen Kassen, Bimbes, Peanuts oder Spahns Villa. Oder steuerlich begünstigten Gefälligkeiten. Der direkte Kauf eines Abgeordneten ist sehr selten, auch wenn es einen Transfermarkt geben müßte. Transfer kommt ja von Transparenz! Klar, man sagt beispielsweise "Pfeiffer? Den kauf' ich mir!" Aber das ist andersrum gemeint, im Sinne: Den stell' ich! Den frag' ich! Den ziehe ich zur Verantwortung (was sehr selten gelingt und daher fast nie gemacht wird).
Und bitte, wer - außer meiner Omi Glimbzsch in Zittau - erinnert sich noch an Namen wie Kohl, Schäuble, Strauß, Kiep oder Kanther? Die Herrenriege hat ja für die Partei gekuppelt, ohne Maske. Heute zieht man ja schon über Leute her, die einen Beratervertrag mit Aserbaidschan hatten. In der guten alten Zeit hat Deutschland nahezu alle Terror-Regimes der Welt beraten. Das gehörte einfach zum guten Ton - wenn's sein mußte bis zum Regime-Change, lieber Wladimir. weiterlesen