Rede von RA Dr. Eisenhart von Loeper, Sprecher des Aktionsbündnisses gegen S21, auf der 214. Montagsdemo am 17.3.2014
Unsere Bürgerbegehren genau im richtigen Moment:
Stellen wir jetzt die Weichen zum Ausstieg
Liebe Mitbewegende, Freundinnen, Freunde,
vor gut einem Jahr, am 5. März 2013 hat sich der Aufsichtsrat der Deutschen Bahn AG dem politischen Druck aus Berlin gebeugt und auf Antrag seines Vorstands den unsäglichen Beschluss gefasst, „Stuttgart 21“ weiterzubauen. Uns empört, dass unsere Stadt hier mit Steuergeldern in zweistelliger Milliardenhöhe zerstört wird für einen brandgefährlichen Kleinstadtbahnhof. Das ist unvorstellbar schwerwiegender als die Steuerhinterziehung, für die Uli Hoeneß jetzt in den Knast wandert. Unser Zorn entlädt sich seither vielfältig, besonders eindringlich mit der Strafanzeige wegen Untreue und Betrug gegen die Bahnchefs Grube, Kefer, Aufsichtsräte und Pofalla sowie mit neuen Bürgerbegehren gegen den Bahn-Betrug.
Zum Stand der Strafanzeige: Zunächst hatte die Berliner Staatsanwaltschaft die Aufnahme von Ermittlungen abgelehnt, weil der Weiterbau von S 21 niemanden geschädigt habe. Dann hielt der angerufene Generalstaatsanwalt nur noch ein vorsätzliches strafbares Handeln der Beschuldigten für fernliegend: Dies begründete er damit, die Wirtschaftsprüfungsgesellschaften hätten die bahnseitigen Berechnungen über Einsparpotentiale und Ausstiegskosten für „plausibel“ erklärt. Plausibel heißt aber nur widerspruchsfrei, nicht auf Wahrheit geprüft. Also stelle man sich vor, in einem Mordfall würden staatsanwaltschaftliche Ermittlungen unterbleiben, weil der Täter widerspruchsfrei ein Alibi nur behauptet. Das wäre Rechtsbeugung. Daher haben wir Anzeigeerstatter vor zwei Wochen weitere Beschwerde eingelegt, damit endlich gegen die Bahnchefs, Aufsichtsräte und ihre Pofallas ermittelt wird. Doch darüber entscheiden allein die Staatsanwälte.
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