Im Tunnel – ein Video

Was hat Stuttgart mit Leipzig gemein? Einen Tunnel. In Stuttgart soll er den Menschen die "schöne neue unterirdische Welt" erschließen. Desgleichen in Leipzig.

Der City-Tunnel in Leipzig wird das Zentrum der Stadt vom Bayerischen Bahnhof bis zum Hauptbahnhof unterqueren. Wie das aussehen kann, zeigt ein Video. Obwohl dort viel Lokales verarbeitet ist, so führt doch der Film von 6 Minuten exemplarisch vor, was auch Stuttgart blüht bzw. droht, würde S21 gebaut. Vor allem die ersten 1 1/2 Minuten sind absolut sehenswert. Wie ist doch die unterirdische Welt so schön hell und modern, so großzügig und lebenswert. Ja, fast liebenswert. Manches in der Moderation kommt einem grausam bekannt vor:  "Die neue Verkehrsader Deutschlands ..." oder "... wird das Herzstück für das Verkehrssystem im Mitteldeutschen Raum ...".

Die animierte Fahrt durch den City-Tunnel Leipzig startet virtuell im nördlichen Bahnhofsvorfeld, passiert vier unterirdische Stationen und endet im Leipziger Hauptbahnhof. Der wenigstens darf sich stolz renoviert über der Erde präsentieren. Hier der Film:

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Solidaritätserklärung für Notre-Dame-des-Landes

Der Arbeitskreis „Stuttgart 21 ist überall“ hat eine Solidaritätserklärung für die Besetzer des geplanten Flughafengeländes in Notre-Dame-des-Landes in Nordfrankreich verfasst und veröffentlicht diese zusammen mit einem  Hintergrundbericht:

"Notre-Dame-des-Landes in Nordwestfrankreich ist ein Ort des Widerstands gegen einen neuen Großflughafen bei Nantes und war gleichzeitig Ort des "2. europäischen Forums zum Widerstand gegen unnütze Großprojekte" im August dieses Jahres.
Am 16.10.12 sollte das vorgesehene Flughafengelände von den Besetzern geräumt werden. Die ganze Zone wurde um 6:30 Uhr von der Polizei abgesperrt.  Sieben besetzte Bauernhäuser innerhalb des vorgesehenen Flughafengeländes sollten von Bulldozern zerstört und Wohnwagen und Zelte beseitigt werden.
Um 7 Uhr begann auch der Hubschrauber-Dauereinsatz über der Zone. Etwa 100 Besetzer befanden sich an etwa 25 verschiedenen Stellen des Geländes. Sie wohnten hier, einige lebten von der ökologischen Landwirtschaft, die in die Buschlandschaft eingebettet ist. Sie sind Aktivisten im Widerstand und pflegen Austausch und Solidarität mit den Bauern der Umgebung. Die Besetzer bauten nun Barrikaden aus den vorhandenen Mitteln wie Autowracks und Ästen. 
Die Situation um 15 Uhr: Die Häuser, Jurten und Wohnwagen wurden von der Polizei geräumt, die Besetzer waren geblieben. Es gab keine Festnahmen.
Die eigentliche Zerstörung der Bauernhäuser geschah in der folgenden Nacht. Medien waren auf dem Gelände nicht zugelassen. Aber von Weitem waren die brennenden Dächer der Bauernhäuser zu sehen. weiterlesen

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Bahn erstellt Aussichtsplattform im Schlossgarten

Die Bahn präsentiert den Medien (v.a. den Fotografen) am Freitag, 26.10. um 13 Uhr eine tolle neue Aussichtsplattform im Mittleren Schlossgarten (neben dem Planetarium). Diese Plattform biete Einblick ins Baufeld für den neuen Stuttgarter Hauptbahnhof, heißt es in der Einladung (als PDF-Datei).

Diese Plattform wird als "Attraktion" bezeichnet. Besteht die Attraktion vielleicht darin, dass die Bahn eine so simple Konstruktion wie eine Aussichtsplattform tatsächlich ohne größere Schwierigkeiten und ohne Kostenüberschreitung bauen kann und das Ding dann auch noch stabil ist?

Die andere Frage ist, was denn die "umfangreichen Einblicke in das Baufeld" sein sollen. Seit bald einem Jahr sieht man von dort einen zerstörten Schlossgarten, neu sprießende Baumreste und ein paar Erdumwälzungen. Sonst nichts. Seit die 11. Planänderung (+300 Rammpfähle) vom Gemeinderat abgewiesen wurde und solange das GWM in der Schwebe ist (5. Planänderung vom VGH immer noch gestoppt, 10.000 Einwendungen gegen 7. Planänderung), kann und darf die DB hier auch gar nichts bauen. Jetzt ist auch noch der Kostendeckel geplatzt, also ist die Finanzierung von S21 offen. Alles gute Gründe, umso entschiedener gegen S21 zu protestieren.

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„Shoot the Schrott“

Die Wilhelmsbrücke in Bad Cannstatt. In Verlängerung der Fußgängerzone Marktstraße zur Brückenstraße in der Neckarvorstadt.

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Medienberichte 24.10.

Tagesthemen aus Baden-Württemberg
dapd: Bahn nennt Berichte über mangelnde "S 21"-Tunnelsicherheit haltlos
dapd: Stuttgarter Hauptbahnhof: Bahn baut neue Weichen ein
dpa: Die Bahn besucht 1000 Grundstücksbesitzer
STERN: Dokumente nähren Zweifel: S21 weniger leistungsfähig als der alte Kopfbahnhof
WELT: Stuttgart 21 - Bahn: Brandschutz wird funktionieren
TAZ: Tiefbahnhof-Kontroverse: Gutachter streiten in Stuttgart
StN: S21: Bahn setzt bei Brandschutz auf Sprinkler
StN: S21: Staatsanwalt ermittelt gegen Polizeibeamten
newstix: Bahn startet Beweissicherung für Strecken vom neuen Stuttgarter Hauptbahnhof nach Feuerbach und Bad Cannstatt
Check24: S21: Flughafen-Bahnhof etwa 224 Millionen Euro teurer als erwartet
SWP: 10 000 Einwendungen gegen Grundwassermanagement
dpa: Geheime Infos weitergegeben: KKK-Affäre Thema im NSU-U-Ausschuss
dapd: OB-Wahl in Stuttgart: Unterlegener Turner entschuldigt sich bei Kuhn
ots: Pariser Höfe in Stuttgart stehen kurz vor der Vollvermietung

Überregionale Tagesthemen
ksta: Bahnhof: Barrierefreiheit nicht mit der Bahn
WAZ: Bahn warnt vor Stromlücke: Viele Züge können ausfallen
SZ: S-Bahn München - Konkurrenz auf der Schiene
SWP: Region Stuttgart auf der Suche nach Windkraftstandorten

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Der Rosensteintunnel ist am 25.10. Thema im Gemeinderat

Morgen, Donnerstag, den 25.10., 16.30h wird das Thema Rosensteintunnel im Gemeindrat behandelt.
Rathaus Stuttgart, Marktplatz 1, grosser Sitzungssaal, 3.Stock

Tagesordnung für öffentliche Sitzung des Gemeinderates:

  • Bebauungsplan mit Satzung über örtliche Bauvorschriften
  • Rosensteintunnel / Leuzetunnel in den Stadtgebieten Bad Cannstatt & Stuttgart-Ost
  • Verkehrslenkende & städtebauliche Begleitmassnahmen in den Stadtbezirken Stuttgart -Bad Cannstadt, Stuttgart-Ost, Zuffenhausen im Zusammenhang mit dem Bebaungsplan Rosensteintunnel / Leuzetunnel in Bad-Cannstadt

Infos und Hintergründe über die Risiken und den Umfang der Zerstörung im Rosensteinpark gibt es bei den B10-Rosensteintunnel-Baumerkundungsspaziergängen mit Bruno Baumann und in seinen Infomaterialien:
Baumfuehrer-Rosensteinpark-B10 Rosensteintunnel
B10-Rosensteintunnel+Tunneltiefen
Regelquerschnitte
Baumfuehrer-Rosensteinpark-Infotext

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146. Montagsdemo am 29.10. (3 Jahre Montagsdemos!)

Die 146. Montagsdemo am 29. Oktober 2012 findet wieder ab 18 Uhr auf dem Stuttgarter Marktplatz statt. Ab 18:35 Demozug zur Mahnwache, siehe Karte unten. Schwabenstreich mit der Aktion "Kosten-Deckel" auf dem Schlossplatz.

Ab 17:45 Uhr Raddemo zur Montagsdemo.

Am 26.10.2009 fand die erste Montagsdemo mit 4 Teilnehmern statt. Daher feiern wir am kommenden Montag den 3. Geburtstag der Montagsdemo mit vielen, vielen Geburtstagskerzen. Schon während der Kundgebung auf dem Marktplatz und zu Beginn des Demozugs zwischen Tritschler und Spielwaren Kurtz gibt's Geburtstagskerzen gegen Spende.

Von den 300 Blanko-Laternenbausätzen ist die Hälfte schon weg. Sichern Sie sich noch schnell einen Bausatz (gibt's an der Mahnwache) und bringen Sie bei den Montagsdemos in der dunklen Jahreszeit mehr Licht ins Dunkel um S21.

Motto: Stuttgart 21, die Stadt und das liebe Geld ...

Redner:

  • Bernd Riexinger, Gewerkschafter und Bundesvorsitzender der Linken: Wo vergräbt Stadt das Geld?
  • Bruno Baumann, Parkschützer: Geschichte und Bedrohung des Rosensteinparks

Musik: La Rondeña (Flamenco)

Moderation: Katharine Ertl, Parkschützer


146. Montagsdemo auf einer größeren Karte anzeigen

Für Ortsunkundige: Vom Hbf kommen Sie folgendermaßen zum Marktplatz:

  • Bus 44 Richtung Westbahnhof bis "Schlossplatz" (Kurzstrecke)
  • S-Bahn (alle Linien) bis "Stadtmitte", Ausgang Büchsenstraße (Kurzstrecke)
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Bei den nächsten Montagsdemos: Aktion „Kosten-Deckel“

Ab der nächsten Montagsdemo (Nr. 146) wollen wir den Schwabenstreich um die Aktion "Kosten-Deckel" erweitern: Der Kostendeckel für S21 ist (erwartungsgemäß) einen Tag nach der OB-Wahl geplatzt, laut DB-Kefer sind die Schlichtung und der Filder-Dialog daran schuld. Wir wissen, dass die mangelhafte Planung der Bahn daran schuld ist. Wer eine Villa verspricht, aber nur eine Hundehütte plant, darf sich nicht wundern, dass das aufbrezeln der Hundehütte enorme Mehrkosten mit sich bringt.

Schon vor der Volksabstimmung und seitdem erst recht betonen alle Beteiligten, dass für sie der Kostendeckel gelte und dass sie nicht mehr Geld als bislang vereinbart ausgeben würden. Noch hält diese gemeinsame Front gegenüber der Bahn, Verkehrsminister Hermann sah sich am 22.10. im Lenkungskreis sicher durch den Kuhn-Wahlerfolg in seiner Position gestärkt. Doch wie lange geht das gut, bis die ersten Ausflüchte von Land und Stadt kommen, man müsse der Realität ins Auge blicken, es sei ja nur ein kleiner Zusatzbetrag usw.?

Daher wollen wir die Schwabenstreiche um Kosten-... ähhh Topf-Deckel-Lärm erweitern. Bringen Sie einen Topfdeckel zur Montagsdemo mit, um den Schwabenstreich-Sound um diese Klangnote zu bereichern. Pochen (klopfen) Sie auf den Kosten-Deckel.

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Medienberichte 23.10.

Tagesthemen aus Baden-Württemberg
dapd: S21: Winfried Kretschmann bekräftigt Kritik an der Deutschen Bahn
dapd: Bahn weist Kritik am Brandschutz beim Projekt "Stuttgart 21" zurück
dpa: Gutachter: "S21"-Tunnel sind Todesfallen
dpa: Streit um Mehrkosten bei S21 Weder Bahn, Stadt noch Land wollen zahlen
dpa: S21: Airport-Bahnhof wird teurer
dpa: Aufgaben des Lenkungskreises
dpa: Deutsche Bahn unterstreicht Brandsicherheit im geplanten S21-Tiefbahnhof
dpa: S21: Bahn unterstreicht Brandsicherheit
STERN: S21-Gutachter halten Tunnel für Todesfallen
WELT: Wer zahlt für die "Todesfalle" Stuttgart 21?
Morgenweb: Bahn kämpft ums Renommee
Welt: S21: Kosten laufen schon wieder aus dem Ruder
FAZ: S21: Landesregierung will Mehrkosten nicht zahlen
FR: Öko-Rostbraten statt Porsche
BM: Stuttgart 21 wird immer teurer
DMM: Stuttgart 21 wird wohl viel teurer
SWR: Neues Brandschutzkonzept bis Ende des Jahres
SJ: Stuttgart 21: Wer zahlt den besseren Filderbahnhof?
newstix: DB weist Spekulationen über Klage gegen das Land Baden-Württemberg zurück
Main Post: Bahn verteidigt Konzept
StN: Stuttgart 21: Bahn dementiert Klageabsicht gegen das Land
StN: Stuttgart 21: Finanzierungsgrenze ist akut gefährdet
StN: Grundwassermanagement: Parkschützer sammeln 10.000 Einwendungen - Stuttgart 21
ND: Die Rentner-Rebellen sind keine Protestneulinge
StZ: Brandschutz bei S21: Bahn plant zusätzliche Treppenhäuser in Tiefstation
StZ: Stuttgart 21: Bahn soll Bäume besser schützen
FAZ: Geißler kritisiert „antiquierte“ Positionen der CDU
StZ: Nach der OB-Wahl in Stuttgart: Frei von Turner, voll mit Butter - Aufgebrezelt
StZ: Landes-CDU nach der OB-Wahl - Spätfolgen von Teufels Spaltung
StZ: Oberbürgermeister in Stuttgart - Nirgendwo hat ein OB mehr Macht als im Südwesten
dradio: Kretschmann und Kuhn "verkörpern das evangelische Pfarrhaus"
StN: Nach der OB-Wahl: IHK: „Kuhn könnte Regionalpräsident werden“
StW: Alle Ampeln auf Grün
Hessen-Tagblatt: Oberbürgermeisterwahl: Amtliches Ergebnis festgestellt – Mit Tabelle
StZ: SPD in Stuttgart: „Conradi soll aus Partei austreten“ - OB-Wahl Stuttgart

Überregionale Tagesthemen
BZ: Offenburg: Antragstrasse der Bahn - Zeit für die Beerdigung
B4B: IHK: Kein Verständnis für Verzögerung des Bahn-Ausbaus
RadioKöln: Bahn - Fertigstellung nicht absehbar
WZ: Rheydt: Die Stadt stoppt die Bahn
Schwäbische: Bahn will wasserdicht planen
WAZ: Viel Zustimmung für den Dach-Entwurf
FAZ: Geldmangel: Keine zusätzlichen Züge für die Pfungstadt-Bahn
RGA: Schienenersatzverkehr: Fahrgäste klagen über Unpünktlichkeit und mangelnde Sicherheit
FZ: Kritik an der nicht funktionierenden Rolltreppe an Fuldas Bahnhof
Welt: ThyssenKrupp prüft Rolle von Vorstand bei Schienenkartell
Heise: UN-Gremium fordert global einheitliche Vorratsdatenspeicherung
SZ: EZB - Draghis Basta-Politik und ihr Dilemma
WIWO: Schuldenberg voraus: Warum die „Euro-Rettung“ in die Katastrophe führt

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Schutzgemeinschaft Filder: Die Bahn pokert – ihre krassen Planungsfehler am Flughafen sollen die Bürger bezahlen

Presseerklärung der Schutzgemeinschaft Filder e. V.

Der Lenkungskreis S-21, an dem sich die Deutsche Bahn und das Land gegenübersitzen, hat erstmals auch Zahlen für die Filder genannt. 224 Millionen Euro zusätzlich soll laut Bahn die alternative Variante eines Bahnhofs für Fernzüge am Flughafen kosten.

Außerdem muss mit weiteren 30 Millionen Euro für die zweigleisige Anbindung der ICE-Station an den Filderaufstiegstunnel gerechnet werden. Diese Planung hat noch die CDU-Landesregierung als notwendig erachtet, nachdem eigene Gutachter (sma, 2008) der Bahn nachgewiesen hatten, dass deren bisherige Planung so nicht  fahrbar ist.

Die Bahn verfälscht das Ergebnis des Filderdialogs

Die Schutzgemeinschaft Filder moniert, dass der im Lenkungskreis  vorgestellte modifizierte Flughafenbahnhof als „Ergebnis des Filderdialogs“ dargestellt wird. Steffen Siegel, Vorsitzender der SG Filder: „Alle am Filderdialog beteiligten Bürgerinnen und Bürger  müssen sich vorgeführt vorkommen, denn das Gegenteil ist der Fall!“ Der Filderdialog hatte zwei klare Mehrheitsergebnisse: Erstens, den Erhalt der bestehenden Gäubahn-Führung über Vaihingen; und zweitens – ganz wichtig –  den Verzicht auf den Mischverkehr durch Leinfelden-Echterdingen!

Beides wurde, entgegen der Zusagen, die der Bürgerschaft während des Dialogs gegeben wurde, ohne Prüfung einfach vom Tisch gewischt. Statt dessen planen die Projektbetreiber den bisher angedachten schräg in 27 Meter unter der Messe liegenden Fernbahnhof zu drehen , ihn unwesentlich näher an den Flughafen zu rücken und die Gäubahn dort einzufädeln.

Auch der neu geplante Filderbahnhof ist Murks

Die Schutzgemeinschaft gibt der vorgestellten Filderbahnhofs-Alternative keine guten Noten. Denn: Der Mischverkehr durch L.-E. bliebe erhalten; die Gäubahn würde  entgegen dem Geißlerschen Schlichterspruch weiter über den Flughafen geführt. Dieser unsinnige Umweg  eines untergeordneten Fahrgaststroms  liegt außerhalb jedes vertretbaren Kosten-Nutzen-Rahmens, „wie im Übrigen das gesamte Projekt“, äußert Steffen Siegel.

Der neue Fernbahnhof soll unter der Flughafenrandstraße liegen; er ist immer noch 150m bis 200m  vom Terminal-S-Bahnhof entfernt und im Fernbahnhof fahren zusätzlich zu den bisher geplanten Zügen aus Ulm und Tübingen dann auch noch die Gäubahn-Züge. Dies ist bahnbetrieblich höchst problematisch. Die SG Filder weist darauf hin, dass der „ohnehin getrickste“ Stresstest mindestens für den Filderabschnitt neu durchgeführt werden müsste.

Wenn der Planungsabschnitt 1.3 in zwei Teilen geplant und gebaut wird, d.h. wenn die Rohrer Kurve und die Flughafenanschlüsse erst Jahre später an das S 21 System angeschlossen werden, ergeben sich darüber hinaus über viele Jahre ganz neue Probleme:  Das "hochgepriesene", aber eigentlich miserable S-21 Konzept ist ein Torso;  die Gäubahn muss dann in Vaihingen enden. Damit gibt es lange Zeit keine direkte Verbindung Stuttgart-Zürich mehr. Alle Züge von und nach Ulm und Tübingen fahren ohne Halt am Flughafen vorbei. Die Tübinger Züge zweigen sogar ohne Halt in Wendlingen zum Flughafen ab, kommen also nicht nur nicht  nach Esslingen, sondern  rauschen auch am Flughafen vorbei.

Die SG Filder hat zudem eine klare Meinung zur Kostenerhöhung: Die Forderung von manchen S-21-Befürwortern, dass jetzt das Land, die Stadt und die Region Geld für den „besseren Filderbahnhof“ nachlegen sollen, und zwar weit über den festgeklopften Finanzierungsdeckel hinaus,  lehnen wir  genauso strikt ab wie die Landesregierung oder die Stadt Stuttgart. Wer über zehn Jahre einen so miserablen Bahnhof plant wie die DB – siehe auch den riskanten Brandschutz im Tiefbahnhof und in den Tunneln –  kann nicht damit rechnen, dass Land, Stadt und Region die Planungsmängel beseitigen und dafür die Steuergelder der Bürger nutzen, die an anderer Stelle dringend gebraucht werden.

Hinweis:
Die Schutzgemeinschaft Filder wird am 14. November eine Informationsveranstaltung zur „neuen“  S21- Filderproblematik in der Zehntscheuer in Echterdingen durchführen;  unter anderem mit Egon Hopfenzitz, Leiter des Stuttgarter Hauptbahnhofs von 1981-1994.

Ein Kommentar

12 Kartons mit Einwendungen übergeben

Heute haben Parkschützer zusammen mit Walter Sittler beim Regierungspräsidium in Stuttgart-Vaihingen 12 Kartons mit Einwendungen gegen die 7. Planänderung abgegeben. Wir wurden von den RP-Mitarbeitern sehr freundlich empfangen, sie hatten uns schon erwartet, weil sie allem nach auch BAA lesen (oder gar zur Montagsdemo gehen und die große Unterschriften-Aktion mitbekommen haben). Bislang waren knapp 2.000 Einwendungen eingegangen, heute kamen etwa 10.000 Stück dazu.

Fotos: Wolfgang Rüter

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Presseerklärung: 10.000 Einwendungen gegen Grundwassermanagement

Walter Sittler übergibt Einwendungen: Bürger wollen S21 nicht!

Stuttgart, 23. Oktober 2012: Die Parkschützer und Schauspieler Walter Sittler übergeben heute um 14 Uhr beim Regierungspräsidium Stuttgart 10.000 Einwendungen gegen die 7. Planänderung für Stuttgart 21. Diese Einwendungen haben die Bürger in den letzten Wochen bei den Montagsdemos und bei der Mahnwache abgegeben. Im Zuge der 7. Planänderung beantragt die Bahn, die abzupumpende Grundwassermenge auf mehr als das Doppelte auf 6,8 Mrd. Liter zu erhöhen. Diese stark erhöhte Wassermenge, die aus dem Boden abgepumpt und an anderer Stelle wieder infiltriert werden soll, stellt für die Bürger in vielfacher Hinsicht eine große Gefahr dar: Aufgrund der sehr komplizierten Geologie im Stuttgarter Talkessel und unter dem am meisten betroffenen, eng besiedelten Kernerviertel besteht die eklatante Gefahr von Hangrutschungen, Setzungen, Gipskeuperquellungen wie in Staufen i.Br. und Leonberg oder Dolineneinbrüche wie in Bad Cannstatt und München. Zudem gefährdet das Abpumpen großer Grundwassermengen das Mineralwasser in Bad Cannstatt.

„Die Bürger wollen Stuttgart 21 nicht haben“, sagt Matthias von Herrmann, Pressesprecher der Parkschützer. „Das haben die Stuttgarter am Sonntag mit der Wahl von Fritz Kuhn bewiesen und das zeigen die 10.000 Einwendungen, die wir heute fristgerecht beim Regierungspräsidium abgeben. Die Menschen in Stuttgart und im ganzen Land sind nicht bereit, die enormen Kosten zu tragen. Die Nachteile und vor allem die Risiken wollen sie nicht in Kauf nehmen, die das Tunnelprojekt S21 mit sich bringt. Die Bahn hat immer wieder gezeigt, dass sie sich um die Sicherheit der Menschen nicht schert. Hier ist nun auch die Stadt und damit Baubürgermeister Hahn gefragt, diese gefährliche 7. Planänderung abzulehnen.“
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