Fridays for Future Stuttgart, Globaler Klimastreik 25.09.2020, Start des Demo-Zuges
S21-Bericht des Bundesrechnungshofs von 2019 – ungeschwärzt
Der S21-Bericht des Bundesrechnungshofs von 2019 mit dem Titel "Haushaltsrelevante Risiken des Projektes Stuttgart 21" war Verschlusssache und nicht öffentlich verfügbar - bis ein Journalist auf Veröffentlichung klagte. Doch auch dann wollte (durfte?) der Bundesrechnungshof nicht alles preisgeben und schwärzte drei Stellen auf den Seiten 7 und 11.
Da schlug eine Wissenslücke aus dem Bereich der Digitalisierung zu: Wenn man schwarzen Text mit einem schwarzen Balken versieht, ist dieser Text zwar am Monitor und im Ausdruck nicht mehr lesbar, aber man kann ihn mit der Maus markieren, kopieren und z.B. hier einfügen ... voilà:
"Erlöse aus dem Verkauf von Grundstücken nebst Zinsen kommen nach der Einzelvereinbarung nicht dem Bundeshaushalt zu Gute. Sie dürfen von den EIU zur Projektfinanzierung wie eigene Mittel verwendet werden. Dies entspricht einem Einnahmeverzicht des Bundes von über 700 Mio. Euro. Das Land Baden-Württemberg beabsichtigt nach eigenen Angaben, weitere 286 Mio. aus Mitteln einzubringen, die ihm der Bund nach dem Regionalisierungsgesetz zur Verfügung stellt. Auch wenn es gelingen sollte, die mit der Europäischen Union vereinbarten EU-Mittel in das Projekt vollständig einzubringen, würde sich das absehbare unmittelbare und mittelbare haushaltsrelevante Engagement des Bundes immer noch auf mindestens 1 650 Mio. Euro belaufen."
("Schwärzung" aus PDF rot markiert)
Und auf Seite 11 sollen wir folgendes nicht lesen dürfen:
"Der Einwand des BMVI, eine begleitende Erfolgskontrolle bzw. Prüfung des Einzelvorhabens würde das Zielnetz des Bundesverkehrswegeplans und die Realisierung des Bedarfsplanvorhabens in Frage stellen, geht fehl. Er spricht für ein grundsätzliches Missverständnis der Rechtslage und ist ein Zeichen dafür, dass selbst das BMVI das Projekt S 21 nicht mehr für verkehrsbedeutsam hält."
("Schwärzung" aus PDF rot markiert)
Beide Textpassagen stammen aus der 18-seitigen Langfassung des BRH-Bericht, der öffentlich auf der Webseite des Bundesrechnungshofs steht und den wir hier zum Nachlesen präsentieren: Langfassung "Haushaltsrelevante Risiken des Projektes Stuttgart 21" als PDF.
Schmankerl am Rande: Die Langfassung enthält auch die folgende Aussage:
„Das BMVI hat auch die Notwendigkeit befürwortet, noch ausstehende Projektteile zu bewerten und ggf. den Projektumfang zu verringern, z. B. bei der Flughafenanbindung.“ (S. 17, 3. Absatz)
Das vermute ich ja schon langer, spätestens aber seit der Trennung des Filderabschnitts in "Strecke am Flughafen vorbei" und "Flughafenbahnhof" - wobei die Strecke gebaut wird, der Flughafenbahnhof aber noch in den Sternen steht (und da am besten auch bleibt).
Die 531. Montagsdemo am 28.09.2020
Die 531. Montagsdemo findet am 28. September 2020 ab 18 Uhr auf dem Schillerplatz in Stuttgart statt. Ab 18.40 Uhr beginnt der Demozug, ausgehend vom Schillerplatz, vorbei am Alten Schloss, nach rechts in die Richard-von-Weizäcker-Planie zum Charlottenplatz, weiter nach links entgegen der Fahrrichtung auf den Platz vor das Stadtpalais, dort endet die Demonstration mit dem Schwabenstreich.
Redner:
- Wiltrud Baier, "Böller und Brot", Autorin, Filmemacherin und Regisseurin; "Alarm am Hauptbahnhof - Auf den Straßen von Stuttgart 21"
- Hannes Rockenbauch, Fraktionsvorsitzender "Die FrAKTION"
Motto: Ihre Lügen - unser Zorn!
Musik: Johannes-Bomhard-Duo; Gitarre, Kontrabaß und Gesang
Moderation: Brendan Kohlhepp
Das Video der 530. Montagsdemonstration gegen Stuttgart 21 am 21.09.2020
Dank an Eberhard Linckh und Martin Storz!
s.auch https://www.parkschuetzer.de/statements/208716
Der S21-Brandschutz und die Arroganz der Macht
Rede von Dipl.-Ing. Hans Heydemann, Ingenieure22, auf der 530. Montagsdemo am 21.9.2020
Liebe Mitstreiter,
jetzt wird der Brandschutz für S21 vor Gericht verhandelt – der Verwaltungsgerichtshof (VGH) Mannheim hat die mündliche Verhandlung meiner Klage gegen das Eisenbahn-Bundesamt wegen der 18. Planänderung auf Mittwoch nächste Woche, den 30.9., angesetzt – ausgerechnet auf den 10. Jahrestag des „Schwarzen Donnerstags“. Die Klage wurde im April 2018 eingereicht – vor 2 ½ Jahren!
Immerhin wird der unzureichende S21-Brandschutz jetzt doch vor Gericht verhandelt – was das Eisenbahn-Bundesamt und die Bahn unbedingt verhindern wollten und deshalb beantragt hatten, die Klage gar nicht erst zuzulassen. Rechtsanwalt Schütz von der DB Projekt Stuttgart-Ulm schrieb dazu ans Gericht: „Der Kläger ist nicht i. S des §42 Abs.2 VwGO klagebefugt. Er ist quivis ex populo, der sich zum Wahrer eines Gemeinwohlbelanges aufschwingt.“
Noch krauser geht´s wohl nicht! Ich soll nicht klagebefugt sein, weil es um die öffentliche Sicherheit geht, von der ich sehr wohl betroffen bin – meine Klage stützt sich auf Grundgesetz Art. 2 „Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit“. Wer hätte hier überhaupt klagen dürfen? Eine Verbandsklage gibt es nicht; Umweltverbände können nur wegen Verstöße gegen Naturschutzbelange klagen: So hebelt man in unserem Rechtsstaat das Grundgesetz und die vielbeschworene Bürgerbeteiligung gleich wieder aus – Politik nach Gutsherrenart! Arroganz der Macht!
In meiner Klage beanstande ich zunächst die viel zu steilen Fluchttreppen an den Bahnsteigenden mit viel zu schmalen Stufen als ungeeignet und unzulässig. Man kann auf den nur 26 cm breiten Stufen nicht voll auftreten, sondern nur „trippeln“, was sehr unsicher ist, noch dazu in der Aufregung eines Fluchtgeschehens. Stolpert auch nur einer, reißt er alle anderen mit sich. Die Bahn hält damit ihr eigenes Regelwerk nicht ein; dieses fordert als Regelbreite für Treppenstufen bei Neubauten 31 – 33 cm und eine Stufenhöhe von 16 cm – hier sind aber 19 cm Stufenhöhe geplant. Bei Einhaltung des Regelwerkes würden die Fluchttreppen-Ausgänge mitten in der Heilbronner Straße liegen! Das geht natürlich nicht – und zeigt einmal mehr den ganzen S21-Planungsmurks. weiterlesen
Die Schlossgarten-Polonaise
Zwischen lachen und weinen: das Video von Walter Steiger vom 19. September 2010
Stadt für Menschen statt für Autos, Romeo Edel, Wirtschafts- und Sozialpfarrer Stuttgart, 18.09.2020
Stadt für Menschen statt für Autos, Christoph Ozasek, FrAKTION Gemeinderat Stuttgart, 18.09.2020
Stadt für Menschen statt für Autos, Barbara Metz, DUH, 18.09.2020
Die 530. Montagsdemo am 21.09.2020
Die 530. Montagsdemo findet am 21. September 2020 ab 18 Uhr auf dem Schillerplatz in Stuttgart statt. Ab 18.40 Uhr beginnt der Demozug ausgehend vom Schillerplatz, weiter über die Richard-von-Weizsäcker-Planie auf den Schlossplatz vorbei am Neuen Schloss, links in die Bolzstraße, rechts in die Lautenschlagerstraße, dann weiter nach rechts in die Schillerstraße , weiter nach rechts auf den Gehwegbereich vor der Mahnwache, dort endet der Demonstrationszug mit dem Schwabenstreich.
Redner:
- Dipl.-Ing. Hans Heydemann, Ingenieure22; "Der Brandschutz und die Arroganz der Macht"
Musik: Bernd Köhler & Joachim Romeis; Gitarre, Geige und Gesang
Moderation: Michael Becker, Kernen 21
Das Video der 529. Montagsdemo gegen Stuttgart21 am 14.9.2020
Dank an Eberhard Linckh mal wieder für die Aufzeichnung und Bearbeitung!
s.a. https://www.parkschuetzer.de/statements/208657
Seebrücke-Kundgebung im Anschluss an die Montagsdemo: Video s. https://www.youtube.com/watch?v=4m8ivRD66uw&feature=youtu.be
Aufzeichnung von 'doppelmeter'
BER – Vom Pannenflughafen zur Betriebskatastrophe, Parallelen zu S21?
Rede von Michael Becker, Kernen 21, auf der 529. Montagsdemo am 14.9.2020
In wenigen Wochen wird am 31.10.2020 der Berliner Großflughafen BER eröffnen. Diese Nachricht verwundert zunächst, glaubte doch nach einer jahrzehntelangen Pannenserie niemand mehr so recht an seine Fertigstellung. Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup ließ vor kurzen verlauten „Nur ein Erdbeben könne jetzt noch den Eröffnungstermin verhindern“. Ganz so dick auftragen würde ich nicht, ich habe selbst als Komparse beim Testbetrieb im Juli teilgenommen, die Abläufe waren noch nicht reibungslos, doch durch die Corona bedingt geringere Zahl an Flugbewegungen wird der Wechsel von Tegel nach Schönefeld Ende Oktober wohl zu meistern sein.
Ich sehe sie schon vor mir, allen voran Kanzlerin Merkel mit Brandenburgs Ministerpräsident Woidke, Berlins regierender Bürgermeister Müller und Verkehrsminister Scheuer, wie sie gemeinsam das rote Band durchschneiden und in die Kameras lächeln. Vielleicht noch ein Witz über die schmelzenden Plastikdübel, an denen die Sprinkleranlage, aus der kein Wasser kam, befestigt ist, inzwischen alle Mängel behoben und vom TÜV abgenommen, Betriebsgenehmigung erteilt.
So ist das halt mit Großprojekten. Am Anfang sind alle dagegen, dann werden sie teurer und dauern länger, aber am Ende ist alles gut. Zweimal ein entschiedenes Nein!
Denn jetzt geht das falsche Verkehrsmittel am falschen Standort in Betrieb, eine Katastrophe für Anwohner und Klima, herbeigeführt mit den gleichen Mitteln der Bürgerverachtung wie bei S21. weiterlesen