Bilder und Videos zur heutigen Aktion und Pressekonferenz „Hände weg vom Rosensteinpark“

_DSC6887

Hier finden Sie Bilder und hier ein Video der heutigen Aktion "Fünf vor Zwölf". Motorsägendröhnen vor dem Neuen Schloss sollten Nils Schmid ermahnen, den Gestattungsvertrag zur Abholzung von rund 100 Bäumen im Rosensteinpark NICHT zu unterschreiben!

Herzlichen Dank an alle, die vor dem Neuen Schloss mitgemacht haben!

Videos der Pressekonferenz im Rosensteinpark gibt es auf fluegel.tv

und auf cams 21.

Auf dem Podium der Pressekonferenz:
- Dr. Eisenhart von Loeper, Rechtsanwalt und Sprecher des
Aktionsbündnisses gegen Stuttgart 21
- Dieter Reicherter, Strafrichter a.D. am Landgericht Stuttgart
- Matthias von Herrmann, Pressesprecher der Parkschützer

Herzlichen Dank an Wolfgang Rüter, @peterpstuttgart, fluegel.tv und cams21!

Verschlagwortet mit , , , , , , , , | 3 Kommentare

Aktionsbündnis, Juristen und Parkschützer fordern: Lassen Sie den Rosensteinpark nicht abholzen, Herr Schmid!

_DSC6824

Gemeinsame Presseerklärung vom 28. Dezember 2012
Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21, Juristen und Parkschützer

Aktionsbündnis, Juristen und Parkschützer fordern Finanzminister Nils Schmid auf:

Lassen Sie den Rosensteinpark nicht abholzen, Herr Schmid!

Baden-Württembergs Finanzminister Nils Schmid (SPD) darf den Gestattungsvertrag nicht unterschreiben, der es der Deutschen Bahn AG erlauben würde, wegen ihres Projekts „Stuttgart 21“ im Rosensteinpark rund hundert Parkbäume mit Stammumfängen von mehr als 80 Zentimetern zu fällen. Diese Forderung untermauerten die Projektgegner am Freitag mit zwei Ortsterminen:

Fünf vor Zwölf dröhnten Motorsägen der Parkschützer vor dem Neuen Schloss, um den darin residierenden Finanzminister vor der Zerstörung weiterer Parkflächen in Stuttgart zu warnen und ihn angesichts dramatisch steigender Kosten zur Abkehr von dem immer unsinniger werdenden Projekt zu bewegen.

Am Nachmittag luden das Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21, die Juristen zu Stuttgart 21 und die Parkschützer zu einer Pressekonferenz im Rosensteinpark. Dort präsentierte Eisenhart von Loeper, Rechtsanwalt und Sprecher des Aktionsbündnisses, seinen Brief vom 27. Dezember an Nils Schmid. Er beschreibt die neue Lage nach dem Geständnis der Bahn über dramatisch steigende Kosten vom 12. Dezember: Die Bahn, so von Loeper, habe „ihre Projektpartner und die Befürworter des Projekts massiv getäuscht und den Finanzierungsvertrag vom 2. April 2009 unredlich zustande gebracht“. Nicht einmal sie selbst wolle sich noch auf diesen Vertrag stützen, sondern nun einen neuen vereinbaren. Sie räume also ein, dass die „Sprechklausel“ die Vertragspartner zu keiner zusätzlichen Finanzierung von S 21 verpflichte. Da aber Vorstand und Aufsichtsrat der Bahn gebunden seien an die Wirtschaftlichkeit ihres Handelns und die Projektpartner Bund, Land und Stadt keine weiteren Kosten übernehmen wollten, gebe es „inzwischen keine Alternative zum Ausstieg mehr“.

Dieter Reicherter, langjähriger Vorsitzender Strafrichter des Landgerichts Stuttgart, warnte den Finanzminister davor, die neue Lage zu ignorieren. Investiere das Land weiter Geld in das gescheiterte Projekt, so wäre dies eine „strafbare Untreue gegenüber dem Landesvermögen“. Vom Vorwurf eines täterschaftlichen Beitrags zur Untreue könne Nils Schmid sich nur dann befreien, wenn er seine Unterschrift unter den Gestattungsvertrag verweigere.

„Im Finanzierungsvertrag ist eindeutig vorgeschrieben, dass Stuttgart 21 bei ungeklärter Finanzierung abgewickelt werden muss“, betonte Matthias von Herrmann, Pressesprecher der Parkschützer. „Dieser Zustand ist am 12. Dezember mit dem Offenbarungseid der Bahn eingetreten. Jetzt muss Finanzminister Schmid sich an den Finanzierungsvertrag halten und Stuttgart 21 gemäß den dortigen Vorschriften beenden. Weitere Schäden und Kosten darf weder er noch die Bahn in dieser Situation herbeiführen: Also darf der Minister den Gestattungsvertrag für die Zerstörung des Rosensteinparks auf keinen Fall unterschreiben!“

Zuvor hatte Klaus Gebhard, der Gründer der Parkschützer, am Elefantensteg zur Wilhelma gezeigt, wo die neue Eisenbahnbrücke und der Tunnelmund verlaufen und welche Parkbäume gefällt werden sollen. Sie sind bereits mit weißen Kreuzen markiert.

Brief vom 27. Dezember an Finanzminister Nils Schmid als PDF-Datei.

Verschlagwortet mit , , , , , | Kommentare deaktiviert für Aktionsbündnis, Juristen und Parkschützer fordern: Lassen Sie den Rosensteinpark nicht abholzen, Herr Schmid!

Der Rechtshilfefonds informiert

Liebe Aktive gegen „Stuttgart 21“!

Das Team vom „Rechtshilfefonds Kritisches Stuttgart“ bedankt sich im Namen derer, die Unterstützung aus dem Fonds beziehen, ganz herzlich bei den Menschen, die durch ihre Spenden helfen, dass gewaltfreie Aktionen mit und ohne Zivilen Ungehorsam gegen S 21 möglich bleiben!

Wir bezeugen denjenigen unseren Respekt, die in ihrem Widerstand gegen das Wahnsinnsprojekt S 21 standhaft bleiben und sich von juristischen Repressalien nicht einschüchtern lassen! Weit über 100 von ihnen konnte der Rechtshilfefonds bereits finanziell unterstützen, darunter auch Schwerverletzte vom 30.09.2010.

Der „Rechtshilfefonds Kritisches Stuttgart“ ist da, um Euch finanziell zu unterstützen, wenn Ihr juristischer Verfolgung aufgrund Eurer Aktionen und Versammlungen gegen S 21 ausgesetzt seid. Darum: Bleibt auch in Zukunft mutig, widerständig, kreativ und gewaltfrei!

>>>   WIR FREUEN UNS AUF EURE ANTRÄGE   <<<

Der „Rechtshilfefonds Kritisches Stuttgart“ kann nur tätig werden, wenn ein Antrag vorliegt.

Wenn Ihr also Unterstützung vom „Rechtshilfefonds Kritisches Stuttgart“ beantragen möchtet, geht auf unsere Internetseite www.kritisches-stuttgart.de Klickt „Formulare + Downloads“ an. Hier findet Ihr ein wichtiges Merkblatt  bitte lesen! – und alle Formulare, die Ihr braucht, um Eure Auslagen (zum Beispiel für Rechtsbeistand, Gebühren und Verfahrenskosten) geltend machen zu können.

Für alle juristischen Fragen ist der „AK Jura“ der Parkschützer Euer Ansprechpartner:

Telefon: 0711/91 27 93 57  E-Mail: jura(at)unser-park.de;

Jura-Sprechstunde ab 10. Januar 2013 wieder jeden Donnerstag von 15:00 bis 19:00 Uhr im Büro der Parkschützer (Umkehrbar e. V., Urbanstraße 49A, 70182 Stuttgart). Anmeldung erbeten.

Zwei Bitten zum Schluss:

  1. Weitersagen! Informiert Eure Freunde, Freundinnen und Bekannten über die Existenz und die Möglichkeiten des Rechtshilfefonds, denn niemandem sollen Nachteile aufgrund seiner oder ihrer Zivilcourage entstehen!
  2. Und Spenden sind natürlich auch willkommen!

Vielen Dank und OBEN BLEIBEN!

Euer Team vom „Rechtshilfefonds Kritisches Stuttgart“

Verschlagwortet mit | 3 Kommentare

DB tat, was sie konnte …

DB_Entschuldigung

Ein Kommentar

Presseerklärung zur Demo „Wir laufen dem Ende entgegen“

Presseerklärung vom 22.12.2012

Gut besuchte Demo gegen Stuttgart 21 „Wir laufen dem Ende entgegen“

„Hände weg vom Rosensteinpark“ und „Stuttgart 21 in die Tonne!“

Stuttgart, 22.12.2012: Ca. 1.000 Teilnehmer nahmen heute trotz schlechten Wetters an der „Laufdemo“ gegen Stuttgart 21 unter dem Motto „Wir laufen dem Ende entgegen“ , die vom Hauptbahnhof bis zu den Mineralbädern führte, teil.

Peter Erben von der Bürgerinitiative Neckartor wies in einem Redebeitrag auf die bereits enorme Luftschadstoffbelastung am Neckartor hin, die sich durch Stuttgart 21 und das geplante ECE-Einkaufszentrum noch vergrößern wird. Er forderte neben Maßnahmen wie einer massiven Verbesserung des ÖPNV: „Stuttgart 21 in die Tonne!“

Der Naturschützer Bruno Baumann beklagte in seiner Rede bei den Mineralbädern, die Landesregierung verstecke sich hinter der Volksabstimmung, die durch die Sprengung des Kostendeckels für S21 längst hinfällig geworden sei. Er wies auf die akute Gefährdung des Rosensteinparks durch den Gestattungsvertrag hin, der Finanzminister Nils Schmid bereits zur Unterzeichnung vorliegt. Er meinte: „Hände weg vom Rosensteinpark.“

„Nils Schmid darf den Gestattungsvertrag für den Rosensteinpark nicht unterschreiben“, fordert Christoph Houtman vom Presseteam der Parkschützer. „Nachdem das Projekt nicht nur technisch gescheitert ist, sondern auch nachweislich nicht finanzierbar ist, muss unbedingt verhindert werden, dass die Bahn die Politik durch Schaffung vollendeter Fakten erpressbar macht.“

Verschlagwortet mit , | 2 Kommentare

Medienberichte 20./21.12.

Tagesthemen aus Baden-Württemberg
Welt: S21 - Grube will Projektpartner an Mehrkosten beteiligen
dpa: Grube: Kostenexplosion von S21 wegen mangelnder Kooperation der Behörden
dapd: Stuttgart 21: Grube: Projektpartner sollen „Extrawünsche“ bei S21 bezahlen
dapd: Weitere Bauverzögerung bei Stuttgart 21
dapd: Bahn übernimmt Milliarden-Mehrkosten von "Stuttgart 21"
dRadio: Bahnchef Grube: Mehrkosten bei "Stuttgart 21" von 1,1 Milliarden Euro übernimmt die Bahn
Zughalt: VCD Hessen befürchtet Streichungen beim Bahnausbau wegen S21
StN: S21: Bahn räumt weitere Bauverzögerung ein
StN: S21 Leinfelden-Echterdingen will einen Teil der Kosten übernehmen
StZ: Stuttgart 21: Macht sich OB der Untreue schuldig?
StZ: Bahnexperte über S21: „Bahn hat sich selbst einen Baustopp verordnet“
StZ: Wangen: Anwohner fürchten eine Zunahme des Schleichverkehrs
StZ: Kommentar zur Ehrenbürgerwürde: Schusters Makel Stuttgart 21
ES: Grube beklagt mangelnde Unterstützung

Überregionale Tagesthemen
Welt: "Zippert zappt" - Die Bahn sollte die Deutsche Bank übernehmen
WZ: Rhein-Ruhr-Express auf Abstellgleis
Badische: Teure Fahrkarten: Bahnkunden tappen am Ticketautomaten in die Preisfalle
Badische: Jochen Paleit spricht von "starkem Tobak" und "Diffamierung"
dpa: Bahn-Gutachter fordern Bau neuer Fehmarnsundbrücke
Südkurier: Bahnschranke: Schon 40 Pannentage
BR: Bahn weist Lohndumping zurück

Kommentare deaktiviert für Medienberichte 20./21.12.

Weltuntergang: Lieber Gott, lassen Sie die Bonatz-Ruine im großen Nichts stehen…

In der StN-Kolumne schreibt Joe Bauer: Der Untergang

Auszüge: Von einem gelungenen Weltuntergang spricht man, wenn auch hinterher die Volksabstimmung über Stuttgart 21 unein­geschränkt Bestand hat. (...)

Der liebe Gott weiß, wie blind er seinem Grünen Sohn auf Erden vertrauen kann. Als der erste grüne Regierungschef im Mittelpunkt der Welt sein Amt antrat, nannte er sich in Anlehnung an sein himm­lisches Vorbild „Landesvater“. (Der bevorzugte Titel „Heiliger Vater“ war leider schon vergeben.) Der erste Grüne Landesvater versprach seinen irdischen Unter­tanen „Mitbestimmung“, „Transparenz“ und andere „nachhaltige“ Werte zur Demokratisierung der Heimat. Aufgrund der Wahrhaftigkeit ­seiner christlichen, demokratischen Ver­heißungen ehrt man den grünen Landes­vater am besten als Vater Morgana.

Der Landesvater geht jeder demokra­tischen Politik konsequent aus dem Weg, um seinen Nimbus als Gottes Grüner Landesvater nicht zu gefährden. (...)

Einige Gotteswähler der grünen Gefolgschaft merkten zwar bald, dass sie nach des Landesvaters Thronbesteigung ein schwarzes Loch gegen eine grüne Zelle ohne Aussicht auf Veränderungen getauscht hatten. (...)

Das Projekt Stuttgart 21 stellte sich zwar kurz vor dem Weltuntergang als ein in betrügerischer Absicht schöngerechnetes Beispiel für Machtgier und Machbarkeitswahn heraus. Aber die mit reichlich Geld mani­pulierte Volksabstimmung musste im biblischen Kontext des Landesvaters höher bewertet werden als sechs oder zehn Milliarden zulasten des Steuern zahlenden Bürgers. Sogenannte Kosten­explosionen sind ja höhere Gewalt, also göttlicher Natur – oder aber Resultat zukunftsfeindlicher Protestierer, die kilometerlange Tunnel zur besseren Sicht auf Metropolen wie Ulm und Bratis­lava für unsinnig halten.

Es gibt auch keine Ausstiegsmöglichkeit. Die Propagandaabteilung verbreitet in der Hoffnung auf den Weihnachtsfrieden die Mär, es sei teurer, ein altes Loch zu schließen, als ein neues zu graben ... Den ganzen Artikel gibt es HIER

Verschlagwortet mit | Kommentare deaktiviert für Weltuntergang: Lieber Gott, lassen Sie die Bonatz-Ruine im großen Nichts stehen…

Öffnungszeiten des PS-Büros – Widerstandsartikel besorgen?

Das Parkschützerbüro ist ab 22.12.12 bis 06.01.13 geschlossen. Wer noch vor den Feiertagen Bücher, Pullover oder sonstige Widerstandsartikel erspenden möchte, kann am Freitag von 15 bis 17:30 Uhr im PS-Büro, Urbanstr. 49 A (Hinterhaus), vorbeikommen.

Verschlagwortet mit , | Kommentare deaktiviert für Öffnungszeiten des PS-Büros – Widerstandsartikel besorgen?

Medienberichte 19./20.12.

Tagesthemen aus Baden-Württemberg
Stern: S21: “Stoppt endlich den Unsinn!”
dapd: S21: Bahn stellt Witterungsschutz am HBF wieder her
dpa: Land macht drei Milliarden neue Schulden
dpa: Mappus geht mit Beschwerde gegen Gerichtsentscheid vor
StN: S21: Kretschmann: Volksabstimmung gilt nach wie vor
StZ: Stuttgarter OB-Wahl: Turner auf der Beliebtheitsskala nur Dritter
StZ: Grün-roter Etat verabschiedet: Der Showdown fällt gemäßigt aus
SEK: Kabinett stellt weitere Weichen für Polizeireform in BW - SEK Einsatz

Überregionale Tagesthemen
Badische: Bahnbaustellen müssen öfter nachgearbeitet werden
fnp: FDP: Bahn-Ausbau streichen
Morgenpost: Nur noch Tempo 20 - Berliner Bahnhof Friedrichstraße wird zur Bummelzone
Südkurier: Pendler-Frust: Bahnbrechende Erlebnisse zwischen Singen und Konstanz
Schwäbische: Fahrgäste frieren wegen der Vandalen
fr: Stuttgart 21: S21 gefährdet Bahn-Projekte in Hessen nicht
Bild: DB verkauft Bahnhofsgebäude: Bahn will diese hessischen Bahnhöfe loswerden
dRadio: "Bild": Videoüberwachung aller Bahnhöfe würde Milliarden kosten
dpa: Bus statt Bahn: Für wen lohnt sich der Wechsel?
dpa: Neuer Mieter für Dienstvilla des Ministerpräsidenten
ad-hoc: "SCHWEIZ VERHÄNGT KARTELLSTRAFE GEGEN DT BAHN"

Verschlagwortet mit , | Kommentare deaktiviert für Medienberichte 19./20.12.

Videos der PK zum Offenen Brief an Kretschmann, Hermann und Kuhn

Auf YouTube gibt es die Videos der Pressekonferenz am 17.12.2012, anlässlich des offenen Briefs an Winfried Kretschmann, Winfried Hermann und Fritz Kuhn. Wir berichteten bereits hier.

 

Sittler: https://www.youtube.com/watch?v=94p5XxXD3Ak
Leidig: https://www.youtube.com/watch?v=He-r-I1cPBc
Hopfenzitz: https://www.youtube.com/watch?v=S6LubTkv3zg
Lösch: https://www.youtube.com/watch?v=aj9xK_BrRnk

Verschlagwortet mit , , , , , , | Kommentare deaktiviert für Videos der PK zum Offenen Brief an Kretschmann, Hermann und Kuhn

Die Zeitung einund20 wurde eingestellt

Die Monatszeitung einund20 erschien im Oktober 2012 zum letzten Mal.

Möglicherweise haben nicht alle Abonnent(inn)en schriftlich davon Kenntnis erhalten. Deshalb der Hinweis an sie, Daueraufträge zu überprüfen und ggf. zu stornieren.

Über eine Neuauflage – unter anderem Namen – wird nachgedacht.

Verschlagwortet mit | 15 Kommentare

Pressemitteilung der Juristen zu S21: Begeht OB Schuster bis zum Ende der Amtszeit Untreue?

Stadt lässt Schadenersatzansprüche gegen Bahn verjähren;
Untreue OB Dr. Schuster

Der Arbeitskreis Juristen zu Stuttgart 21 weist darauf hin, dass zum Ende des Jahres die Schadenersatzansprüche der Stadt gegen die Bahn wegen der Täuschung über die Höhe der voraussichtlichen Projektkosten zu Stuttgart 21 verjähren, so dass sie nicht mehr geltend gemacht werden können. OB Dr. Schuster könnte sich deswegen wegen Untreue strafbar machen. Außerdem muss er damit rechnen, dass sein Nachfolger Fritz Kuhn ihn in seinem Ruhestand mit Schadenersatzansprüchen in Millionenhöhe verfolgen muss, um sich selbst nicht haftbar zu machen.

Im Jahr 2010 kam an die Öffentlichkeit (vgl. z.B. StZ v. 08.12.2010), dass die Bahn ihren Vertragspartnern vor Abschluss des Finanzierungsvertrages vom 02.04.2009 absehbare Mehrkosten in Millionenhöhe verschwiegen und behauptet hatte, dass Kostensteigerungen über 4,076 Mrd. hinaus „unwahrscheinlich“ seien. Tatsächlich hatte die Bahn schon aktualisierte Kostenzusammenstellungen, die insbesondere bei den Planfeststellungsabschnitten 1.2 (Fildertunnel) und 1.6a (Ober-/Untertürkheim) hohe Kostensteigerungen bei den Tunnelbauwerken vorsahen und Gesamtkosten von 5 Mrd. € erwarten ließen. Die von der DB aktuell eingeräumten Kostensteigerungen auf 5,6 - 6,8 Mrd. € belegen die damaligen Zahlen und zeigen, dass die von der Bahn Ende 2009 vorgeschobenen Einsparpotentiale unrealistisch waren.

Im Gemeinderat haben die Grünen daher die Stadtverwaltung mit Antrag Nr. 280/2011 vom 14.07.2011 gefragt, ob diese Kenntnis von der Kostensteigerung im Vorfeld hatte und welche Rechtsfolgen (z.B. Schadenersatzansprüche) sich daraus ergäben. Diese Anfrage wurde inhaltlich nie beantwortet. Der Oberbürgermeister Dr. Schuster hat die Anfrage wegen der Volksabstimmung kurzerhand für gegenstandslos erklärt. „Das war juristischer Unsinn, weil über die Verfolgung von Schadenersatzansprüchen nur die Stadt entscheiden kann und das Landesvolk nicht darüber abgestimmt hat, sondern über ein Landesgesetz“, erklärt Rechtsanwalt Bernhard Ludwig. „Herr Dr. Schuster wollte sich offenbar um die unangenehme Frage drücken, ob er Kenntnis von den Kostensteigerungen hatte.“ Da intern die Kostentäuschung schon im Jahr 2009 bekannt wurde, läuft die Verjährungsfrist gem. §195, §199 BGB am 31.12.2012 ab.

„Das wissentliche Verjähren lassen von Schadenersatzansprüchen erfüllt den Straftatbestand der Untreue gem. § 266 StGB, weil die Amtspflicht des OB, die Vermögensinteressen der Stadt Stuttgart wahrzunehmen, vorsätzlich grob verletzt wird“, erklärt der Strafrichter a.D. Axel Tschorn. Für den dadurch entstehenden Schaden, also u.U. der gesamte städtische Anteil von über 290 Mio. €, könnte dann Herr Dr. Schuster persönlich haften. Und sein Nachfolger Fritz Kuhn wäre als neuer Oberbürgermeister verpflichtet, diesen Schaden auch bei seinem Vorgänger einzutreiben, um Schaden von der Stadt und von sich selbst abzuwenden.

Pressekontakt: Bernhard Ludwig, Rechtsanwalt
weiterführende Links: StZ v. 08.12.2010 - Stuttgart 21 - Bahn behielt Wissen für sich
Darstellung zu den Kosten von den Juristen zu Stuttgart 21: HIER
Verschlagwortet mit | 4 Kommentare