Zu den Äußerungen von Bahn-Vorstand Kefer, die Bahn werde den Stresstest in eigener Regie durchführen und "abwickeln", erklären die Faktenschlichter des Aktionsbündnisses gegen Stuttgart 21:
"Die Bahn unterhöhlt den Geist der Schlichtung, wenn sie jetzt den Stresstest nicht transparent durchführt und eine kritische Begleitung durch externe Experten nicht von Anfang an zulässt. Ein wie auch immer geartetes Ergebnis wird auf diese Weise keine Akzeptanz finden – alle Anstrengungen auf Befriedung des Konflikts werden konterkariert. Die Bahn stiehlt sich auf diese Weise aus der ihr von Schlichter Geißler auferlegten Verpflichtung, die Leistungsfähigkeit von Stuttgart 21 offen, transparent und ohne Tricks nachzuweisen."
Statt dessen müsse die neue Transparenz und Offenheit der Faktenschlichtung beim Stresstest fortgeführt werden. Die Faktenschlichter wiederholten ihre Forderung nach Einsetzung eines Kreises aus Experten von Projektträgern und Projektgegnern, die den Test von der
Aufgabenstellung über die Durchführung bis hin zur Ergebnisbewertung gemeinsam vornehmen. Durch klare Kriterien vorweg könne es hinterher nicht zu einem Streit über die Aussagekraft der Ergebnisse kommen.
Den Stresstest ernst nehmen bedeute nach Ansicht der Faktenschlichter des Aktionsbündnisses zudem die Anordnung eines sofortigen Bau- und Vergabestopps. Schließlich habe selbst Bahnchef Grube erklärt, keine Fakten schaffen zu wollen, die den Schlichtungsempfehlungen
zuwieder liefen.