2 Mitarbeiter der Grundwassermanipulation klettern über den Bauzaun, weil die Einfahrt durch S21-Gegner blockiert ist
Schorlau, Steinfest und Lösch auf der Blockade
Volker Lösch und Wolfgang Schorlau haben in ihrer Mittagspause die Blockade besucht. In einem Gespräch mit Blockierern betonte Lösch, wie wichtig die Kampagne Aus!Sitzen. für die Protestbewegung ist. Wolfgang Schorlau sagte spontan eine Lesung für morgen 11 Uhr zu. Heute Nachmittag gegen 15 Uhr liest Krimiautor Heinrich Steinfest auf der Sitzblockade.
Wir sitzen immer noch, und wir bleiben sitzen, direkt auf der Einfahrt zum Grundwassermanagement gegenüber vom Südflügel, unter Sonnensegeln, auf Strohsäcken, Isomatten und Klappstühlen.
Pressemitteilung der Kampagne Aus!Sitzen. (update)
Stuttgart, 23.05.2011. Inzwischen sitzen 250 Menschen am Bauzaun vor dem Grundwassermanagement. Hier haben die Parkschützer in den vergangenen Wochen regelmäßig Bautätigkeiten beobachtet, Beispiele dafür finden Sie in der Fotodokumentation unter http://www.parkschuetzer.org/presse/Fotoalbum_Baustopp.pdf Die Bahn hat außerdem beantragt, statt der genehmigten 3 Mio. m³ Grundwasser sogar 6 Mio. m³ abpumpen zu dürfen. Diese als Grundwasser anfallende Menge ist jedoch der Bahn schon seit 2006 bekannt, siehe http://www.rp.baden-wuerttemberg.de/servlet/PB/show/1201850/rps-ref52-aww-abschltagung.pdf (Grußwort Hr. Klingberg, Seite 3 rechte Spalte). Offensichtlich sollte hier per Salamitaktik das Abpumpen des Grundwassers zunächst als Ausnahme genehmigt werden und dann erhöht werden.
Gegenüber der Sitzblockade ist der Südflügel, der für Stuttgart 21 ebenfalls abgerissen werden soll, aber unter Denkmalschutz steht.
Update: Die Polizei toleriert momentan die Sitzblockade, obwohl aktuell zwei Fahrzeuge der Fa. Hölscher Wasserbau vor Ort stehen. Hölscher Wasserbau hat das Grundwassermanagement aufgebaut und baut täglich weiter.
Pressemitteilung der Kampagne Aus!Sitzen.
Wir haben aus Versehen die Presseerklärung "Beginn der zweitägigen Sitzblockade gegen Stuttgart 21" zweimal eingestellt. Text gelöscht, Kommentare erhalten.
Aus!Sitzen am GWM voller Erfolg -Update 6-
Die Generalprobe für unsere Blockade-Logistik ist mit Bravur bestanden!
Gut 250 Parkschützer blockieren aktuell die Zufahrt zum Grundwassermanagement (GWM).
Polizei war mit Grosssaufgebot vor Ort, hat aber ihre Präsenz vor Ort schon heruntergefahren.
2 Lieferungen der HW-Brunnenfirma stehen am Südflügel. Polizei scheint aber zuzugehen nicht die Einfahrt zu erzwingen um keine Eskalation herbeizuführen.
Die Stimmung unter den Blockierer ist gelassen, fröhlich.
-Update-
Polizei wird uns bis Morgen vor dem GWM dulden.
-Update 2-
Stimmung in der Blockade prima unterstützt durch handgemachte Musik.
Polizei möchte gern das GWM-Mitarbeiter rein und raus dürfen.
-Update 3-
Kultur in der Blockade!
Heute Nachmittag kommt der Krimiautor Heinrich Steinfest in die Blockade und wird aus seinem Krimi lesen.
Morgen gegen 11 Uhr kommt dann der Krimiautor Wolfgang Schorlau und wird ebenfalls aus seinen Werken vorlesen.
-Update 4-
Der Eiswagen ist exklusiv für die Blockierer vor das GWM gekommen. Eine wohltuend Erfrischung und die Polizei darf zusehen.
-Update 5-
Wachschutz verlässt das sinkende Schiff GWM unter Polizeischutz in Richtung Zeltstadt
-Update 6-
Tolle Stimmung in der Sitzblockade nach der Montagsdemo.
Einige Hunderte machen spontan mit, feiern und fördern den echten Baustopp
250 vor Toreinfahrt Grundwassermanagement
Wir sitzen gegenüber dem abrissbereiten Südflügel, haben ihn direkt im Blick. Die Stimmung ist gut. Es ist die größte Blockade seit dem 30.09.2010 in Stuttgart. Viel Presse ist da, das Wetter super. Die Dixi-Klos sind auch schon da. Es gibt Kaffee, und wir haben genügend Strohsäcke für alle mitgebracht. Kommt einfach vorbei und setzt euch dazu.
Presseerklärung: Beginn der zweitägigen Sitzblockade gegen Stuttgart 21
Erste Dauersitzblockade mit Dixis und Kultur in Stuttgart
Stuttgart, 23. Mai 2011: Heute beginnt die schon Mitte März angekündigte, gewaltfreie Dauersitzblockade der Parkschützer-Kampagne Aus!Sitzen. Zwei Tage wird der Bau von Stuttgart 21 blockiert. Hintergrund ist, dass die Bahn ihren eigenen Baustopp nicht einhält und seit Wochen nachts weiterbaut, obwohl die Bahn durch ihre Risikoanalyse weiß, dass Stuttgart 21 nicht gebaut werden kann. „Mit der Risikoanalyse der DB Projektbau ist einmal mehr deutlich geworden, dass Stuttgart 21 völlig unkalkulierbare Risiken birgt und viel teurer wird als die bisher als Obergrenze angesetzten 4,5 Milliarden Euro. Es wäre unlauter, der Bevölkerung ein solches Projekt zur Abstimmung vorzulegen und daran weiterzubauen“, sagt Parkschützerin Andrea Schmidt vom Kampagnenteam Aus!Sitzen.
Während der Sitzblockade, die auch in der Nacht fortgesetzt wird, gibt es Lesungen mit Krimiautor Heinrich Steinfest und Kabarettist Peter Grohmann sowie Musik von Thomas Felder und Frank Müller. Die Blockierer werden rund um die Uhr versorgt. „Niemand soll wegen Hunger, Durst, Kälte oder Übermüdung die Aktion vorzeitig verlassen müssen“, erklärt Andrea Schmidt. Die Küche für alle sorgt für Essen und Getränke, es gibt Strohsäcke und Planen, Dixi-Toiletten, Regenschirme und Sonnenschutz. Die Demo-Sanitäter und das Kopf-Hoch-Team sind ununterbrochen vor Ort.
Unter den Blockierern ist auch Parkschützer Karl Braig. Er war 1982 schon in Mutlangen dabei. „Ich wurde damals in Gewahrsam genommen. Unsere Sitzblockade wurde damals als Nötigung eingestuft. Aber die Zeiten sind vorbei. Das Bundesverfassungsgericht hat dem 1995 widersprochen.“ Eine Sitzblockade ist eine Versammlung nach Artikel 8 des Grundgesetzes. Das hat das Bundesverfassungsgericht auch vor wenigen Wochen noch einmal bestätigt. Trotzdem wird gegen die Organisatoren der Kampagne Aus!Sitzen. ermittelt. „Aber wir lassen unseren Widerstand nicht kriminalisieren“, sagt Andrea Schmidt.
Um die 1.000 Verfahren sind inzwischen gegen die Kopfbahnhof-Befürworter anhängig. Im letzten Jahr wurde wegen eines kleinsten Vorwurfs eine Hausdurchsuchung durchgeführt. „Man versucht, uns vorab zu verurteilen, um uns einzuschüchtern. Das wird nicht gelingen. Im Gegenteil: Wir werden den endgültigen Baustopp aussitzen und damit auch die Einstellung aller Strafverfahren gegen die am S21-Widerstand Beteiligten einfordern“, erklärt Julia von Staden vom Kampagnenteam Aus!Sitzen.
Baustopp-Camp im vollem Gange
Trotz Gewitter und Regen läuft das Baustopp-Camp sehr erfolgreich in Stuttgart-Mühlhausen.
Bei diversen Workshops und anderen Veranstaltungen wird sich auch auf kommenden Montag und Dienstag für die Aus!Sitzen-Aktion vorbereitet.
Ein Höhepunkt des Camps war gestern Abend sicherlich der Auftritt von Konstantin Wecke im vollen Zirkuszelt. Die Zuschauer wollten Wecker gar nicht mehr von der Bühne lassen und riefen statt "Zugabe" lautstark "oben bleiben"!
Auch heute findet ein breites Programm statt. So zum Beispiel das Kinderaktionscamp.
Vorbei schaun lohnt sich also auch heute auf alle Fälle wieder!
GWM-Anwohner-Infoveranstaltung
Obwohl das Bahnprojekt "Stuttgart 21" derzeit keinen verantwortlichen Projektleiter mehr hat, plant und baut die Deutsche Bahn AG unbeirrt weiter.
Am kommenden Freitag, den 27. Mai findet dazu um 19:30 im großen Sitzungssaal (3. OG) des Rathaus Stuttgart eine "Infoveranstaltung" von... ja von wem eigentlich?... statt.
Die Einladung (hier als PDF-Datei mit Rohrverlauf!) ging an Einwohner im Kernerviertel, die von den geplanten Grundwassermanagement-Rohren direkt oder indirekt betroffen wären.
Eingeladen hat die Bürgerbeauftragte der Stadt Stuttgart, Alice Kaiser. Doch statt Briefpapier der Stadt Stuttgart wird S21-Briefpapier verwendet. Lustig, wie fließend die Übergänge hier sind... Normalerweise würde soetwas nicht gehen und würde rechtliche Folgen haben.
Derzeit läuft eine Überprüfung der beantragten Grundwasserfördermengen während der Bauphase für Stuttgart 21 durch das Eisenbahnbundesamt (EBA).
Von ursprünglich genehmigten drei Milliarden Liter Grundwasser möchte die Bahn nun mindestens sechs Milliarden Liter Grundwasser abpumpen.
Medienberichte 22.05.
Stuttgarter Zeitung: Nach dem Protest soll der Aufstand beginnen
Stuttgarter Nachrichten: Lösch bringt Stuttgart-21-Streit auf die Bühne
Stuttgarter Nachrichten: S-21: Weniger Teilnehmer als erwartet
Vierter Nordflügel-Prozess: Einlassungen vom 17.05.2011
Am 26. Juli 2010 demonstrierten im Nordflügel des Hauptbahnhofs viele Aktivistinnen und Aktivisten gegen Stuttgart 21. Seit dem 17. Februar 2011 sind nun 52 Personen wegen Hausfriedensbruch
an dem mittlerweile abgerissenen Gebäudeteil angeklagt.
Beim vierten Prozess zur Nordflügelbesetzung am 17. Mai 2011 wurden die drei Angeklagten zu 10 Tagessätzen a 10 bzw. 20 bzw. 30 Euro verurteilt. Die Richterin reduzierte damit das vom Staatsanwalt geforderte Strafmaß um die Hälfte.
StA Häußler war in an diesem Prozesstag wieder einmal persönlich anwesend. In seinem Plädoyer sagte er, die Höhe der Tagessätze wäre gar nicht entscheidend. Tief sitzt wohl noch der Schock von der ersten Verhandlung als er einen Freispruch für einen Angeklagten fordern musste, da dieser nachweislich nicht im Nordflügel gewesen war, und der vorsitzende Richter ihm schlampige Ermittlungen vorwarf.
In ihren Schlußworten forderte die Angeklagten aus unterschiedlichen Gründen Freisprüche, ein Angeklagter zusätzlich eine Generalamnestie für alle angeklagten S21-Gegner.
Hier die Original-Texte der Angeklagten:
Einlassung von Hansjörg Bärtschi
Einlassung von Eberhard Langer
Einlassung und Schlusswort von Rene Kiesel
Medienberichte 21.05.
SWR: S21-Gegner trotzen dem Wetter
Stuttgarter Nachrichten: S-21: Aktionscamp mit Festivalatmosphäre
einundzwanzig: Ein Viertel der SPD-Fraktion will oben bleiben
Stuttgarter Zeitung: Kommentar zum Stuttgart 21 Camp: Zauberlehrlinge in Aktion
taz: Protest gegen Stuttgart 21: Alter Streit mit neuer Regierung
SWR: S21-Gegner rufen zu Großkundgebung auf
Stuttgarter Zeitung: Protestaktion der Parkschützer - Hunderte Aktivisten sollen S21 lahm legen
europe online: Spanier lernen von schwäbischen Wutbürgern
Stuttgarter Zeitung: Demonstrieren und sterben im Schlossgarten
Stern: Großkundgebung gegen Stuttgart 21
einundzwanzig: Aktionscamp zum Baustopp
RP:Stuttgart 21: Azer: Mehrkosten bis zu einer Milliarde Euro