einige unserer Mitdemonstranten haben am Donnerstag für ihren Einsatz besonders teuer bezahlen müssen. Und sie haben für uns alle mitbezahlt. Ich denke hier in erster Linie an die Männer, die schwere Augenverletzungen erlitten haben und womöglich ihr Sehvermögen verlieren werden.
Zu den furchtbaren physischen und psychischen Verletzungen kommen in einer solchen Situation meiner Erfahrung nach oft auch noch materielle Schwierigkeiten hinzu.
Was haltet Ihr davon, ein Spendenkonto einzurichten oder am Montag und Freitag für sie zu sammeln um zumindest diese materiellen Probleme solidarisch abzufangen ?
Was ich unbedingt loswerden möchte:
Vielen herzlichen Dank an alle Menschen in ganz Deutschland, die Solidaritäts-Demos und Schwabenstreiche veranstalten.
Als nur die Liste der Soli-Demos gestern auf der Demo vorgelesen wurde, habe ich Gänsehaut bekommen und ich bin sicher, dass es vielen anderen auch so ging. Zu wissen, dass nicht nur 100.000 Menschen in Stuttgart, sondern auch noch insgesamt Tausende in ganz Deutschland demonstrieren, hat mir nach Donnerstag Nacht wieder so viel Mut gegeben.
Vielen herzlichen Dank an die Menschen, die sogar nach Stuttgart gekommen sind und hier aktiv werden wollen.
Ich weiß ihr seid keine Berufsdemonstranten, sondern Menschen mit Herz und Verstand, die auf Isomatten im Park oder in Wohngemeinschaften schlafen.
Aus welchen Gründen auch immer ihr gekommen seid, wegen der Verhinderung von Stuttgart 21 oder aus Gerechtigkeitssinn und Demokratieverständnis, vielen Dank, das ist nicht selbstverständlich. Ich werde mich dafür einsetzen, dass die Stuttgarter sich revanchieren, nachdem Stuttgart 21 gestoppt ist.
Ein Spruch, der Mahatma Gandhi nachgesagt wird:
First they ignore you
then they laugh at you
then they fight you
then you win.
Erst ignorieren sie dich
dann lachen sie dich aus
dann bekämpfen sie dich
dann gewinnst du.
Freitagnacht, kurz vor ein Uhr nachts, begann das Abholzen von Bäumen im mittleren Schlossgarten. Um das Abholzen zu legalisieren, hätten sich in den wenigen Stunden von Donnerstag auf Freitag früh mehrere Behörden und DB Projektbau aufeinander abstimmen müssen, Prüfungen durchführen lassen müssen. Und hätten dann die Ergebnisse an das EBA schicken, und die Bundesbehörde hätte dann - mitten in der Nacht - noch ihr "Okay" geben müssen. Nur dann wäre das Abholzen legal gewesen, sonst nicht.
Es stellen sich mehrere Fragen: Wer wusste am Donnerstagabend von diesem EBA-Schreiben? Wurde es von den Verantwortlichen einfach ignoriert? Das Regierungspräsidium untersteht dem Innenministerium. Wusste der Innenminister Heribert Rech von dem EBA-Schreiben? Ministerpräsident Stefan Mappus?
Es ist uns ein dringendes Anliegen, uns bei Euch allen zu bedanken. Alle Väter, Mütter, Töchter, Söhne, Omas, Opas, Tanten und Onkels, alle, die sich mit uns gegen dieses Wahnsinnsprojekt stellen und dabei inzwischen Leib und Leben riskieren: wir sind stolz auf euch und danken euch von ganzem Herzen für euren unermüdlichen Einsatz. Ihr seid wirklich spitze! Allen Verletzten möchten wir unser tief empfundenes Mitleid aussprechen und schicken auf diesem Wege Genesungswünsche.
Wir erleben immer häufiger, dass Menschen hoffnungslos überarbeitet und ausgelaugt sind, viele sind äußerst verstört von den Ereignissen der letzten Tage. Der nun folgende Song ist alt, aber im Moment wieder so aktuell, dass wir ihn jetzt allen Erschöpften, Müden, Frustrierten und Überarbeiteten ans Herz legen möchten:
Du, lass dich nicht verbrauchen, gebrauche deine Zeit
Du kannst nicht untertauchen, du brauchst uns und wir brauchen
Grad deine Heiterkeit, grad deine Heiterkeit.
Macht euch nicht kaputt. Wir brauchen euch. Danke für euren Einsatz.
PS: es mag zwar unangebracht klingen, aber der Rechtshilfefonds braucht jetzt dringender denn je Geld. Wir werden allen Betroffenen helfen, notwendige rechtliche Schritte zu unternehmen oder ggf. rechtlichen Beistand zu bekommen. Das Spendenkonto hierfür:
Falls Sie selbst von schwerwiegenden Verletzungen durch die Polizei (bitte keine leichten, ambulant behandelten Verletzungen durch Pfefferspray) betroffen sind oder diese detailliert (möglichst mit Fotomaterial und Namen der Betroffenen) bezeugen können, schicken Sie bitte ein Gedächtnisprotokoll an protokolle(at)unser-park.de.
Bitte die Hinweise NICHT im Parkschützer-Forum posten und auf KEINEN FALL Aussagen gegenüber der Polizei machen.
Achtung
Bitte EA-Nummer und EA-E-Mail-Adresse nicht mehr für Berichte, Hinweise und allgemeine Fragen nutzen. Die EA-Nummer ist ausschließlich für die Bearbeitung von Ingewahrsamnahmen (Verhaftungen) gedacht.
Wer uns sein Protokoll verschlüsselt zukommen lassen will: den öffentlichen Key gibt es hier: weiterlesen →
Ganz Deutschland schaut im Moment nach Stuttgart. Zeigen wir ihnen also mal, was dieses unbelehrbare Völkchen am Wochenende so treibt:
Kehrwoche im Park
Heute, 16.00, werden wir unserem Schlossgarten (bzw. das was noch davon übrig ist), eine ordentliche schwäbische Kehrwoche angedeihen lassen.
Bitte bringt alles mit was man so braucht, um unseren Park sauber zu machen. Z.B. Schrubber, Arbeitshandschuhe, Eimer, Müllsäcke und einen extra Schrubber für all jene die keinen haben.
Schwaben: an die Besen! 🙂
PS: wer kann, bringt bitte Stroh mit um das Schlammloch abzudecken.
Ich hab auch noch vor, Bewegtbilder einzubauen bzw. darfst du gern dazu
aufrufen, das mp3 mit Youtubevideos zu einem wirklichen Video zu machen, falls jemand Lust
hat.
Ich schaff das nicht alles, hier gibts noch genug zu tun.
Sehr guter Text von Don Dahlmann über das Vorgehen der Polizei hier im Schlossgarten: Die Unverhältnismäßigkeit
Wenn das bedeutet, dass der Bau eines Bahnhofs (!) sich weitere Monate verzögert, so ist das eine vom Staat zu tragende Tatsache. Es handelt sich nicht um ein Projekt, dessen Verzögerung die Autonomie des Staates, die innere oder die äußere Sicherheit gefährdet.
Verschlagwortet mitBericht|Kommentare deaktiviert für Don Dahlmann über die Unverhältnismäßigkeit der Mittel
Ein uns zugespieltes Dokument des Eisenbahnbundesamts vom 30.9.
Dieses Dokument lag den Empfängern DB Pojektbau GmbH, Regierungspräsidium Stuttgart und dem Amt für Umweltschutz der Landeshauptstadt Stuttgart am 30.9. gegen 18 Uhr vor. Gegen 1:30 begannen am Folgetag die im Schreiben untersagten Baumfällarbeiten.