Pressebericht der Mineralwasserdemo, 02. Juli 2011
Bad Cannstatt erlebte am heutigen Samstag eine der größten Demonstrationen der letzten Jahre. Mehr als 600 Menschen zogen unter dem Motto “Von Brunnen zu Brunnen - wir schützen unser Mineralwasser” in einer Demonstration vom Mineralbad Berg über das Leuze, den Veielbrunnen und den Erbsenbrunnen bis zum Lautenschlägerbrunnen am Mineralbad Bad Cannstatt, um gegen die akute und mutwillige Gefährdung der Mineralquellen durch das Projekt Stuttgart 21 zu protestieren.
Hintergrund: Die Bahn plant für den Bau des Tiefbahnhofes das Grundwasser stark abzusenken. Der Planfeststellungsbeschluß zum Projekt Stuttgart 21 spricht von beachtlichen Eingriffen in die Wasserwirtschaft, so dass sich die Entnahme des Grundwassers direkt auf Menge und Qualität der betroffenen Grundwasservorkommen auswirkt, was dazu führen kann, “dass das unter Druck stehende Mineralwasser in andere geologische Schichten aufsteigt und dann dem Zustrom der Quellen in Bad Cannstatt und Berg fehlt.”
Bei der Auftaktkundgebung am Mineralbad Berg erinnerte Ursel Beck von der Initiative “Cannstatter gegen Stuttgart 21" an die überteuerte Übernahme des “Neuner” durch die Stadt Stuttgart im Jahr 2006, die nur vor dem Hintergrund verständlich sei, dass der damalige Betreiber der Stadt mit einer Klage gegen Stuttgart 21 drohte. Während die Stadt Stuttgart bereit sei, für das Projekt Stuttgart 21 direkt und versteckt mehr als eine Milliarde auszugeben, weigere sie sich nach letzten Presseberichten, die Kosten für die notwendige Sanierung und Modernisierung zu übernehmen, und plane die Umwandlung in ein Freiluftbad, das nur im Sommer geöffnet ist. Hiergegen protestierte sie entschieden: “Wir lassen uns den Schatz der Schätze - das Mineralwasser - nicht kaputt machen.”
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